Endlich… – Justice for the 96!

Der heutige 26. April 2016 wird als ein ganz besonderer Tag in die Geschichte unseres Liverpool FC eingehen… Es fand zwar kein Match statt und wir haben keine Punkte erkämpft, auch keinen Titel errungen, dafür aber einen unschätzbaren Sieg – 27 unendlich lange, quälende Jahre nach der Katastrophe von Hillsborough!

Am 15. April 1989 starben 96 Liverpool-Supporter in Sheffield bei einer der größten Stadion-Katastrophen, 766 wurden verletzt. Ermittlungsfehler, bewusste Täuschung, Verschwinden von Beweismitteln, Falschmeldungen in den Medien und Schuldzuweisungen an die Fans kennzeichneten die Phase danach. Die Ermittlungen wurden 1991 abgeschlossen, Verantwortliche wurden nicht gefunden – aber spätestens hier begann der Kampf der Überlebenden, der Angehörigen der Opfer, diverser Hilfsorganisationen und unserer Reds-Familie für Wahrheit und Gerechtigkeit!

2012 wurden die Untersuchungsergebnisse von 1991 für nichtig erklärt und eine Neuaufnahme des Verfahrens eingeleitet, das am 31. März 2014 begann. Heute nun liegen die Ergebnisse vor. Eine Jury aus sechs Frauen und drei Männern hat ihr Urteil gesprochen.

Neben anderen Punkten waren zwei Fragen der Richter sowie die beiden Antworten der Jury – ein „Ja“ und ein „Nein“ – von zentraler Bedeutung…

„Sind sie überzeugt davon, dass diejenigen, die bei der Katastrophe ums Leben kamen, rechtswidrig getötet wurden?“ – „JA!“

„Hat das Verhalten der Fans die gefährliche Situation an der Leppings Lane verursacht oder dazu beigetragen?!“ – „NEIN!“

Hier sind alle 14 entscheidenden Fragen und Antworten!

Als Ursachen der Tragödie wurden Fehler in der polizeilichen Planung, Organisation und Umsetzung sowie Mängel in den Bereichen Kommunikation, Koordination und Sicherheit ermittelt.

David Crompton, heutiger Chef der zuständigen Polizei in South Yorkshire, sagte, man erkenne die Entscheidung der Jury eindeutig an: „Ich möchte mich uneingeschränkt bei allen Familien und Betroffenen entschuldigen.“

Margaret Aspinall, die Vorsitzende der Hillsborough Family Support Group, die bei der Katastrophe ihren damals 18 Jahre alten Sohn James verloren hatte, fasste die heutigen Ereignisse prägnant zusammen:
„Diese Entscheidung ist nicht nur für die 96 Todesopfer, sondern für alle. Für uns Familien, Freunde, Fans. Für die gesamte Stadt, für die Gerechtigkeit!
Wir haben ein Stück Vergangenheit umgeschrieben.“

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Tränen der Freude, Rührung und Erleichterung bei den Hillsborough-Familien (Foto-Galerie), die vor dem Gerichtsgebäude unsere Hymne „You’ll Never walk Alone“ anstimmten…