Es war das Top Spiel der Woche und ein Aufeinandertreffen zweier Meisterschaftsanwärter. Es galt für beide, den Anschluss an City nicht zu verlieren. Die Vorzeichen standen so gar nicht gut für uns, denn mit Bobby, Matip und Alisson mussten wir drei Ausfälle kompensieren und zu allem kam noch der positive Test bei Klopp dazu, sodass diesmal unser Co Pepijn Lijnders an der Seitenlinie stand. Die Startelf wurde auf drei Positionen zur Leicester Pleite geändert. Konaté kam für Matip ins Team, Kelleher vertrat Alisson im Tor. Mit Milner für Oxlade-Chamberlain auf links, gab es den einzigen Wechsel, der nicht aufgrund eines Ausfalls vorgenommen wurde.
Chelsea trat ohne ihren Stürmer-Star Romeo Lukaku an, da dieser vor kurzem ein Interview gab, dass nicht so ganz nach dem Geschmack von Chelsea war. Für Tuchel Anlass genug den Stürmer aus dem Kader zu streichen.
Das Spiel startete mehr als rasant und für uns mehr als glücklich, denn Sadio Mané hat bereits nach 5 SEKUNDEN(!) die Gelbe Karte gesehen und konnte von Glück reden, dass er nicht glatt Rot bekommen hat. Sadio ging an der Seitenlinie mit Azpilicueta in den Zweikampf sprang höher als dieser und rammte ihm den Ellenbogen ins Gesicht. Den Rekord für die schnellste Gelbe Karte hat er aber nicht, den hält der ehemalige Chelsea Spieler Vinnie Jones, dieser sah 1992 nach drei Sekunden Gelb.Embed from Getty Images
Chelsea übernahm relativ schnell das Spiel Geschehen und setze unsere Reds ordentlich unter Druck. So war es auch keine Überraschung, das Chelsea in der 7. Minute direkt zur ersten Chance kam. Trent verliert den Ball an Havertz am eigenen Strafraum, der passt quer zu Pulisic. Dieser will Kelleher umspielen, aber die Vertretung von Alisson gibt eine super Figur ab und spitzelt Pulisic den Ball von den Füßen.
Keine zwei Minuten später eine ähnliche Situation für uns in der Box von Chelsea und Mané stellt sich besser an als Pulisic und zirkelt den Ball vorbei an Mandy ins Tor, zum 1:0 für uns. Nur beeindrucken lies sich Chelsea nicht von dem frühen Rückstand und übte weiter Druck auf die Reds aus. Es blieb für uns nur die Möglichkeit über Konter die Unsicherheit der Hintermannschaft von Chelsea auszunutzen. So kam es dann auch, dass Mo Salah in der 22. Minute alleine auf Mendy zulief, aber leider etwas zu früh gestartet war und wegen Abseits zurückgepfiffen wurde.
Nur gut 3 Minuten später kam Salah nach Vorlage von TAA erneut mit dem Ball in die Box und nutzte seine Chance, in dem er noch eine schmale Lücke zwischen dem rechten Pfosten und Chelsea Keeper Mendy fand und zum 2:0 einnetzte. Jetzt waren zumindest die heimischen Zuschauer an der Stamford Bridge beeindruckt und verstummten, denn auf den Rängen übernahmen die Away Fans des LFC hörbar das Zepter.
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Auf dem Rasen selbst steckte Chelsea aber leider nicht auf und es war ein recht hartes aber mehr als unterhaltsames Spiel. Mehr und mehr gewann man den Eindruck, dass wir uns auf dieser 2:0 Führung nicht ausruhen durften. Der Eindruck wurde dann auch leider bestätigt. In der 41. Minute war es ein Freistoß für Chelsea, den Alonso von der linken Seite des Strafraumes direkt auf das Tor brachte, aber auch hier reagierte Kelleher fast perfekt. Nur fast perfekt, weil er den Ball zwar aus der Box faustete, aber da stand leider Kovacic und hämmerte mit einer Direktabnahme den Ball rechts oben in den Winkel zum 1:2, unhaltbar für unseren Keeper. Ein Wahnsinns Tor, das muss man neidlos anerkennen. Eigentlich ärgerlich, wenn man den Anschlusstreffer noch kurz vor der Pause kassiert, aber es sollte noch dicker kommen. 5 Minuten später in der 46. Minute traf Pulisic aus 8. Metern, nach Vorlage von Rüdiger, noch zum 2:2 Ausgleich. Wir können sogar noch von Glück reden, denn kurze Zeit später haben Mount und Havertz einfach zuviel Platz in unserer Box und um ein Haar hätte Mount vor der Pause noch das Spiel komplett gedreht. Dass das alles innerhalb von 7 Minuten passiert wirft kein gute Licht auf unsere Verteidigung. Das ist noch etwas Luft nach Oben.
In Halbzeit zwei geht es zunächst unverändert weiter, sowohl was die Auswechslungen angeht, als auch das Spiel Geschehen. Ein schnelles Spiel von Box zu Box, mit vielen guten Szenen. In der 59. Minute läuft Salah nach einer abgefangenen Ecke auf die Box von Chelsea zu, wird dabei von zwei Chelsea Verteidigern ordentlich unter Druck gesetzt und sieht aber, dass Mendy relativ weit vor dem Tor steht und zieht aus 30 Metern ab aufs Tor. Leider ist dieser Mendy aber kein Fliegenfänger und eilte schnell genug die paar Meter zurück, dass er den Ball noch parieren konnte. Auch zwei Minuten später zeigte er seine Klasse, nachdem Mané aus 12 Metern halbhoch aufs Tor schießt. Es konnte hier zu jederzeit alles passieren, keines der Teams war wirklich überlegen. So durfte sich auch Kelleher gleich zweimal noch von seiner besten Seite zeigen. Erst fängt er eine hohe Flanke in den Fünfer ab und dann pariert er großartig, als Pulisic aus ca. 11 Metern den Ball aufs Tor bringt. Zwar kam der Ball auch relativ zentral, aber Kelleher zeigt großartige Reflexe und kann den Ball noch über das Tor abklatschen. Embed from Getty Images
Für die letzten zwanzig Minuten kamen dann auch unsere ersten beiden Wechsel, Keita kam für Milner und Ox für Jota. Unseren Reds wollten so die Offensiv Bemühungen noch einmal etwas stärken. Das waren leider auch unsere beiden einzigen Möglichkeiten, denn einen „echten“ Stürmer hatten wir auf der Bank leider nicht, dabei wäre es vermutlich jetzt eine perfekte Situation Origi zu bringen, ist er doch Spezialist für besondere Tore.
Im weiteren Verlauf konnte man den Eindruck gewinnen, dass zwar beide den Sieg zwingend brauchten, aber Chelsea ihn etwas mehr wollte, denn wirklich Gefahr kam von uns aus nicht mehr. Dabei konnten wir uns eigentlich nicht mit dem Unentschieden zufrieden geben. Mussten wir aber leider, dann es blieb beim zwar gerechten aber unbefriedigenden 2:2. Das dürfte auch eine Art Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen gewesen sein. Es sei denn City sackt noch einmal etwas ein und erlebt eine kleinere Schwäche Phase. Ist zwar nicht von auszugehen, aber unmöglich ist es auch nicht und irgendwie muss man sich die Hoffnungen ja noch aufrecht halten.
Chelsea:
Mendy – Chalobah (70. Jorginho), Silva, Rüdiger – Azpilicueta, Kante, Kovacic, Alonso – Mount, Pulisic – Havertz (79. Hudson-Odoi)
Liverpool:
Kelleher – Alexander-Arnold, Konate, Van Dijk, Tsimikas – Henderson, Fabinho, Milner (69. Keita) – Salah, Jota (69. Oxlade-Chamberlain), Mane (90. Jones)