Es wurde viel gesprochen im Vorfeld des Spiels, was aber auch nicht verwunderlich ist, denn schließlich geht es hier um das Top-Spiel der Top-Spiele. Manchester City vs. Liverpool FC da bekommt der Fußball-Fan schon beim Lesen der Paarung eine Gänsehaut.
Auch wenn einige der Experten gesagt haben, dass die Meisterschaft nicht im November entschieden wird, stimme ich dem zwar grundsätzlich zu, behaupte aber, dass dieses Spiel dennoch am Ende immer das Zünglein an der Waage sein wird, wenn die Meisterschaft in England entschieden wird.
Die Erwartungshaltung war, dass man zwei Mannschaften sehen wird, die uns offensiven Pressing Fußball vom Aller feinsten zum Samstag Mittag bieten werden. Zunächst sah es aber so aus, als würde ein Team die Erwartungen nicht erfüllen und leider waren es unsere Reds, die sehr tief spielten und den Eindruck vermittelten, dass man nicht nur Respekt, sondern auch ein wenig Angst vor City hatte. Man stand hinten zwar gut, aber nach Vorne ging so gut wie nichts. Der Versuch, das Tempo bei City aus dem Spiel zu nehmen ging in meinen Augen, nicht wirklich gut. Wo war er nur, der für Liverpool und Klopp bekannte Heavy Metal Fußball. Heute war es mehr depressiver Gothic Fußball.
City machte von Beginn an mächtig Stress vor und in der Box von Liverpool. Man geriet aber nicht nur deswegen ordentlich unter Druck sondern auch, weil Alisson – der bekannt für sein risikoreiches Spiel ist – einen nicht so guten Tag erwischte und es bedurfte etwas Glück und eine gute Verteidigung, dass es in den meisten Fällen gut ging. Z.B. in der 11. Minute, als er den Ball kurz vor die Box passte – nur leider zum Gegner.
Auf der anderen Seite, sein Nationalmannschaftskollege und Vertreter Ederson, erwischte einen wesentlich besseren Tag und rettete so auch in der 16. Minute den Kopfball von Nunez, der nach Flanke von Salah platziert Richtung Winkel köpfte.
Verwunderlich daher auch nicht, dass in Minute 27. Alisson beim Abschlag wegrutschte, der Ball – wieder – bei City landete und Erling Haaland sich die Chance nicht nehmen lies und zum 1:0 traf. Unhaltbar war der Ball nun nicht, aber es war eben nicht der Tag von Alisson Becker! Eigentlich hätte es ein Weckruf sein können, nur leider spielte man die Halbzeit so zu Ende, wie man sie begonnen hatte. City machte das Spiel, Liverpool sicher in der Defensive, aber offensiv war es mau bis mau-mau, was die Reds da ablieferten.
Zu Beginn der 2. HZ störte Liverpool die Sky Blues wesentlich früher und erspielte sich auch wesentlich bessere Situationen und war besser im Spiel als in HZ 1, aber leider kamen die Bälle entweder nicht richtig an, oder aber Ederson stand sicher. Klopp versuchte dann mit 2 Wechseln die Offensive etwas zu stärken Gravenberch für den nicht überzeugenden Curtis Jones und Luis Diaz für den leicht angeschlagenen Diogo Jota. Früchte sollte das aber zunächst noch nicht tragen, weswegen in der 73. Minute noch Cody Gakpo für Dominik Szoboszlai kam.
Es ging in die Schlussviertelstunde und alles sah nach einem Sieg für City aus, was dem Spielverlauf nach auch verdient gewesen wäre.
Als in der 80. Minute dann Salah auf Alexander-Arnold passte, musste dieser sich gedacht haben – Leute, uns rennt die Zeit davon, ich zimmere jetzt mal aufs Tor und siehe da – das Ding ging rein. Mit einem wunderbaren Tor glich Liverpool zum 1:1 aus.
Jetzt bloß die Zeit überstehen, daher auch frische Kräfte für die Defensive es kam Endo für McAllister – der aus meiner Sicht noch nicht angekommen ist, in Liverpool und der etwas defensivere Elliot kam für Nunez.
Es reichte zwar nicht mehr für den absoluten Glückstreffer zum 2:1, aber man brachte das 1:1 über die Ziellinie und das ist ein Ergebnis mit dem man sehr gut leben kann. Ja, es war nicht verdient, aber ganz ehrlich, wen interessiert das? Punkt ist Punkt und wenn du am Ende Meister werden willst, dann muss du eben auch solche Spiele retten. Nicht unerwähnt bleiben sollte noch, dass Liverpool nun das einzige Team ist, welches im Kalenderjahr 2023 einen Punkt aus dem Etihad entführt hat. Bis dahin war man in 23 Spielen in 2023 stets als Sieger vom Platz gegangen. Jetzt im 24. Spiel wurde die Serie gebrochen und vielleicht ist die Zahl 24 keine Glückszahl für City, was die Aussicht auf 2024 für uns natürlich wesentlich besser aussehen lässt. Natürlich ist Aberglaube und Fußball ganz eng miteinander verbunden…