Hui und Pfui in Lissabon

Heute stand das erste Spiel gegen einen vermeintlich leichten Gegner an, allerdings, in einem Champions League Viertelfinale bekommt man keine Spiele „geschenkt“ und leichte Gegner schaffen es erst gar nicht soweit. Dennoch wurde Liverpool seiner Favoriten Rolle gerecht und begann druckvoll und bestimmte das Spiel Geschehen. Trotz Überlegenheit der Reds, machte Benfica klar, dass man kein Kanonenfutter ist, welches man mal so eben an die Wand spielt. Es dauerte nur 17. Minuten, ehe Liverpool zum ersten Mal traf. Nach einer Ecke war es Konaté, der zum 1:0 einköpfte. Insgesamt machte Konaté ein starkes Spiel. Häufig war es seine Schnelligkeit, die seine Gegenspieler alt aussehen ließen. 36km/h sollen es in der Spitze sein, die er läuft. Damit wäre er rein theoretisch in der Lage, in einer 30iger Zone zu Fuß geblitzt zu werden, aber das ist nur ein FunFact am Rande.

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Nach der Führung änderte sich erstmal gar nichts, Liverpool übte weiterhin Druck aus, Benfica versuchte dagegen zu halten und hat sich tapfer gegeben, ohne dabei für wirkliche Gefahr zu sorgen. Weitere 17 Minuten später war es dann Sadio Mané der für das 2:0 verantwortlich war, nach einem Traumpass von Trent Alexander-Arnold aus dem rechten Mittelfeld auf die Linke Seite der Box auf Diaz, der den Ball quer zu Mané köpfte und Sadio muss quasi nur einschieben.

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Es schien als wäre die Messe gelesen und kurz vor der Halbzeit gabs noch die große Chance auf das 3:0, rechts lief Salah in die Box, begleitet von Benficas Abwehr, und entschied sich leider für einen Torschuss, der nichts einbrachte. Hier wäre die Entscheidung Querpass wohl besser gewesen, denn dort standen Diaz und vor allem Mané quasi einschussbereit. Überhaupt war es heute nicht Salahs bester Tag, sehr häufig versprang ihm der Ball. Vermutlich haben bei ihm der Afrika Cup und die WM Quali doch Spuren hinterlassen. Einem Weltklasse Spieler wie ihm steht aber auch das einmal zu. Mit einer beruhigenden Führung ging es dann in die Pause.

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Man hatte nach dieser ersten Halbzeit überhaupt nicht den Eindruck, dass hier heute noch großartig was passiert, bzw. dass Benfica überhaupt noch einmal hier etwas hätte bewegen können, doch irgendwie kam Benfica wesentlich frischer aus der Halbzeit, als unsere Reds. Dies sollte uns dann auch zum Verhängnis werden. Nach einem Pass von der Rechten Seite von Rafa, vorbei an Robbo und Van Dijk, hätte Konaté retten können, tritt aber leider mit dem linken Fuß über den Ball und Nunez steht genau richtig hinter ihm und trifft zum 1:2. Ein Tor aus dem Nichts.

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Somit war das Spiel wieder offen und Benfica witterte die Chance hier doch noch den Favoriten zu kippen. Durch das gestärkte Selbstvertrauen war das Spiel auch wieder ausgeglichener und eigentlich war Benfica dem 2:2 wesentlich näher als Liverpool dem 3:1, gegen Mitte der zweiten Halbzeit spiegelte das die Statistik mit 6:0 Torschüssen für Benfica auch wieder. Für frischen Wind sollten dann die Auswechslungen sorgen. Gleich drei Spieler wurden neu aufs Feld geschickt. Jota für Salah, Bobby für Mané und Hendo für Thiago. So langsam kam Liverpool dann auch wieder zurück in den Spielfluss und es war ziemlich klar, bei dem Ergebnis wird es heute nicht bleiben. In der 87. endlich die Befreiung. Nach Balleroberung in der eigenen Hälfte durch Keita und einem wunderschönen Lauf durch die Mitte, ein Pass auf Diaz, der im 1:1 gegen Benfica Keeper Vlachodimos Oberwasser behält und zum 3:1 einschiebt.

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Damit kommt auch Wintereinkauf Diaz zu seinem ersten Champions League Tor für Liverpool. Es ist schon sehr bewundernswert, wie Luis Diaz völlig ohne Eingewöhnungszeit sofort gezündet hat. Man geht nun also mit einer guten Ausgangslage in das Rückspiel und mit genug Selbstvertrauen in das Liga „Finale“ am Sonntag gegen City. 

Statt einem MOTM lassen wir diesmal unseren Coach hochleben, denn mit dem Sieg in Lissabon hat er den 8. Auswärtssieg in Folge, wettbewerbsübergreifend, in einem Pflichtspiel geholt. Das ist bisher noch nie einem Liverpool Coach geglückt. 

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